Haus der Kulturen Lateinamerikas e.V.

Casa de las Culturas Latinoamericana e.V.

Projekte

Globales Lernen in Kindergärten und Schulen
Die Globalisierung beeinflusst zunehmend das Leben von Kindern und Jugendlichen. Sie erleben diese Vernetzung durch das Internet, den Zugang zu Informationen über verschiedene Länder, Kulturen und Religionen sowie in ihrem direkten Umfeld. Doch diese Informationen richtig einzuordnen und zu nutzen, stellt oft eine Herausforderung dar. 

Was ist Globales Lernen?
Globales Lernen ist ein Bildungsansatz, der darauf abzielt, Schlüsselkompetenzen durch praktische und handlungsorientierte Methoden zu entwickeln. Es fördert eine globale Denkweise und ermutigt zu Verantwortung und Respekt gegenüber sich selbst, der Gesellschaft und der Welt. Dieses Lernen ist in allen Altersstufen relevant und bereitet die nächsten Generationen auf eine vernetzte Welt vor. 

Die Entstehung des Konzepts
1991 entwickelte Dr. Dolly Conto Obregón die innovative Idee: „Kinder entdecken die Eine Welt – Globale Verbindungen“. Ihre Vision war es, Kinder an eine vernetzte Welt heranzuführen, in der Vielfalt und gegenseitiges Verständnis zentrale Werte sind. 

Der offizielle Start erfolgte 1992 in Zusammenarbeit mit der RAA-Potsdam, mit dem Ziel, Globales Lernen im Bildungssystem Brandenburgs zu integrieren. Im Juli 1993 wurde ein Diskussionskreis mit Leiter*innen und Erziher*innen von 15 Kindergärten gebildet, um ein dreimonatiges Pilotprogramm zum globale Lernen zu entwickeln. 

Die fünf zentralen Aspekte des Projekts waren: 
• Begegnungen mit ausländischen Pädagog*innen 
• Informationsaustausch zwischen Erzieher*innen 
• Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung 
• Entwicklung von Lehrmaterialien für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren 
• Sammlung von Anschauungsobjekten und Literatur 

Von der Neugier zur Expansion
Die ersten Experimente zeigten, dass Kinder großes Interesse daran hatten, die Welt über ihre eigenen Grenzen hinaus kennenzulernen. Dieses positive Feedback führte zur Ausweitung des Projekts. Zwischen 1994 und 1999 wurde das Konzept mit Unterstützung der Europäischen Union weiterentwickelt. 1998 folgte eine umfassende Selbstevaluation, und durch die Gründung von Kinderclubs wurden weitere Räume geschaffen, in denen Kinder spielerisch über kulturelle Vielfalt lernen konnten. Die Fortschritte des Projekts wurden in „Interkulturelle Beiträge Nr. 31, RAA Potsdam“ (2003) dokumentiert. 

Die Zukunft: „Die Welt in kleinen Händen“
Heute lebt das Projekt in Berlin weiter. Mit dem erweiterten Konzept „Die Welt in kleinen Händen“ wird Globales Lernen in Kindergärten und Schulen gebracht, damit Kinder weiterhin neugierig, einfühlsam und offen die Welt entdecken können. Denn die Kinder von heute sind die Gestalter von morgen – und ein vereinter, verständnisvoller Planet beginnt mit Bildung von klein auf.